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Katholische Straße

Beginn des virtuellen Spaziergangs

Katholische Straße

 

Ihren Namen erhielt die Straße wahrscheinlich vom letzten Grundstück am Ende der Straße (heute Goldinger Straße 1 und 3), das einst der katholischen Gemeinde Altenburg (Vecpils) gehörte.

1940 - im Herbst wurde sie in "Rote Straße" umbenannt.

1941 - im Juli bekam sie ihren ursprünglichen Namen zurück.

1948 - am 31. Oktober wurde sie in "Straße der Pioniere" umbenannt.

Seit 1990 gibt es die "Katholische Straße" in Hasenpoth wieder.

 

Anfang der Katholischen Straße. Foto aus der Zeit 1940/41
Anfang der Katholischen Straße.
Foto aus der Zeit 1940/41
Anfang der Katholischen Straße im Jahr 2014
Anfang der Katholischen Straße im Jahr 2014
 

Einst hieß dieser Ort "Falkenhof". Benannt nach Dr. Johann Joseph Falck (auch Falke genannt), der in Hasenpoth von 1769 bis 1782 als Piltenscher Landphysikus praktiziert hat, nachdem er 1744 in Königsberg zum Doktor der Medizin promoviert worden war. Wir wissen, dass er 1746 in Libau gewohnt hat und danach irgendwann in die Hauptstadt des Piltenschen Kreises – Hasenpoth - umzog, um hier seine „Residenz“ einzurichten.

1760 bot Falck sein Haus dem Landratskollegium für Sitzungen zur Miete an. 1765 erwarb die Ritterschaft des Piltenschen Kreises das Gebäude für 2.000 Reichstaler und „bestimmte es zu ihrem Ritterhaus“. Dr. Falck und seine Frau behielten lebenslängliches Wohnrecht.

1782, nach Falcks Tod, schloss seine Witwe mit dem Landrat einen Mietvertrag. Für 50 Taler Miete jährlich lebte Sie hier bis zu ihrem Lebensende 1795.

Bis 1804 blieb es Ritterhaus des Piltenschen Landrats - auch Bezirkshaus genannt - Danach wurde es verkauft, weil es auf Grund seines schlechten baulichen Zustandes nicht mehr nutzbar war. Von der Piltenschen Ritterschaft erwarb August von Fircks - Gutsherr von Rokaischen (Rokaiži) und Nogallen (Nogale) - den ehemaligen „Falkenhof“ für 1.635 Taler.

1819 wurde das ehemalige Ritterhaus einschließlich seiner Turmuhr durch Tauschvertrag Eigentum des Müllermeisters Heinrich Christoph Wilcke, der es 1829 Benigna Gottliebe Wilcke schenkte.

1844 kaufte es der Kreisrichter zu Hasenpoth Alexander Freiherr von Roenne. Weiter folgten als Eigentümer:

1872 - Paul Freiherr von Roenne,

1874 - Louise von der Osten-Sacken,

1877 - Olga von Rickmann, geb. Osten-Sacken, von der es ihre Tochter

1922 - Elvira Wilhelmine von Rickmann erbte.

1923 - kaufte der Kirchenvorstand der deutschen ev. luth. Gemeinde Eduard Schwerduth dieses Anwesen in der Katholischen Straße für 3.500 Lat. Der verkaufte es im Jahr 1932 für 5.000 Lat an den vereidigten Advokaten Alfrēds Ābeltiņš in Riga, der es schon ein Jahr später für 15.000 Lat der deutschen ev. luth. Kirche in Lettland verkaufte. Der enorme Preisunterschied lässt erkennen, dass in der Zwischenzeit gründliche Umbauten vorgenommen worden waren.

In den 1930er Jahren waren hier die Wohn- und Arbeitsräume von Walther von Hirschheydt (1898-1985), dem letzten Pastor der deutschen ev.-luth. Kirchengemeinde Hasenpoth, der 1939 mit seiner Familie nach Deutschland umgesiedelt wurde.

Heute gehört die KatholischeStraße 1 der Stadt.

Im Erdgeschoß finden wir das Studio der Volkswebkunst "Aizputes kamolītis" (Hasenpother Knäulchen), die Puppensammlung von V. Jēriņa und das Zentrum für Sozialhelfer. Im Obergeschoß sind Wohnungen.

Katholische Straße Nr.3 war Ina Schwerduths Haus.

Im 18. Jh. war an dieser Stelle 1 von 5 Häusern des damals wohl reichsten Hasenpother Kaufmanns Heymann Wulff senior. Der ,,Mitausche Anzeiger” Nr.32 vom 31.Juli 1802 kündigte die am 18. August geplante Auktion an, auf der die 5 Häuser des verstorbenen Heymann Wulff versteigert werden sollten. Dieses eine Haus hat offensichtlich der in Leipzig 1746 geborene und 1774 in Halle zum Doktor der Medizin promovierte Neffe von Johann Joseph Falck (siehe Katholische Straße 1) Johann Gottfried Falck (1746-1811) ersteigert. Er praktizierte seit 1774 in Kurland und war ab 1798 Piltenscher Kreisarzt. Während der Seelenrevision von 1811 ist hier eins seiner Häuser erfasst worden. Er selbst wohnte aber in der heutigen Avotu iela 22 (Quellen Straße 22).

1834 war hier das Haus des unverheirateten Tischlermeisters Johann Friedrich Wendel, der im selben Jahr auch gestorben ist.

Die nächsten Nachrichten sind im Jahr 1855 datiert. Damals haben Erben des verstorbenen Gutsherrn von Offenberg die Immobilie für 2.600 Rubel verkauft. Der Käufer soll Baron von Sacken gewesen sein. 1858 verkaufte Freiherr von der Osten-Sacken das Haus für 2.700 Rubel Hanna Sahra Feinberg, von der es Schanno (Joel) Feinberg im Jahr 1891für die gleiche Summe kaufte.

1921 wurde das Eigentumsrecht an dieser Immobilie auf die Namen der Erbinnen des verstorbenen Schanno Feinberg eingetragen.

1923 kaufte es Ina Schwerduth von den Erbinnen für 70.000 lettische Rubel.

Rechts auf dem Foto ist die 1936 angelegte Grünanlage zwischen Katholische- und Poststraße und hinter den Bäumen das zweistöckige gemauerte Gebäude Posstraße 1 (siehe Poststraße um 1900) zu sehen.

 

 

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HEIMATMUSEUM HASENPOTH

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Telefon Telefon: 00 371 29623284
e-pasts Mail: aizpute.muzejs@gmail.com 
Web Internetadresse: www.aizputesmuzejs.lv

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