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Atmodas Straße 12 und 10

 

 

Atmodas Nr. 12 und 10 um 1900
Atmodas Straße 12 und 10 um 1900
Atmodas Str. 12 im Jahr 2014
Atmodas Straße 12 im Jahr 2014

 

 

Wann das Haus Nr.12 gebaut wurde, ist nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass schon Ende des 18. Jh. hier das Haus des Hasenpothschen Ratsherrn und Bürgermeisters, Kaufmann III. Gilde, des Franzosen Jaques Petitpont (1751-1811) stand.

Der war er schon seit 1795 Ratsherr und von 1803 bis 1808 Bürgermeister.

1825 waren hier Peisach Veitels und Zacharias Lewins Branntweingeschäfte.

1827 nach dem Tode ihres Mannes wurde Witwe Elisabeth Petitpont Eigentümerin.

1842 führte sie hier in der Polizeistraße ein Hotel.

1844 kaufte Kaufmann Salomon Tamborer das Anwesen für 2.000 Rubel.

1859 ging es an seine Erben.

1863 war S. Tamborer Eigentümer.

1879 war es das Gebäude des Vereins der Hausbesitzer mit Krug, das vom Kassenwart Heinrich Meier verwaltete wurde. Im gleichen Jahr kaufte Jeannot (Israel) Feinberg das Anwesen für 7.150 Rubel. Er hatte dann hier seine Manufaktur und ein Galanteriewarengeschäft. Zur gleichen Zeit waren die Mineralwasseranstalt des Goldinger Juden Jakob Meierson und Jankel Beitlers Kolonialwarenladen, der von Josel Beitler verwaltet wurde, im Haus. Es war hier außerdem die Schusterwerkstatt von Fritz Dambowitz und Hugo Seehusen.

1888 verkaufte Jeannot Feinberg das Haus seinem Sohn Schanno Feinberg. Mindestens seit 1896 hing an der Fassade des Hauses das Aushängeschild, das auf dem Foto zu sehen ist und davon zeugt, dass sich hier Schanno Feinbergs Manufaktur- und Galanteriewarengeschäft befindet.

1914 erbte Ida Feinberg das Haus samt Geschäft.

In den 20er Jahren arbeitete hier der Photograph Salamo Berger. Judel Hackinds Manufakturwarenladen, der Apothekenladen von Samuil Feitelberg, der Süßwarenladen von Zivs, der Lederverkauf von B. Kaganson und die Hasenpothsche Bezirksabteilung der Bauernunion und ihr Klubbüffet. Von 1928 bis 1931 waren hier auch die Redaktion und Spedition der Wochenzeitung „Lejaskurzemes Ziņas“ (Niederkurländische Nachrichten).

In den 1930ern handelten hier Schlaum Grünfeld mit Fleisch und Liese Sauer mit Lebensmitteln und Delikatessen. Hier haben Ernests Tilgalis eine Bäckerei und ein Teehaus, Kriss Pumpurs ein Fahrradgeschäft und Sahra Hirschhorn und Leib Izkowitz ihre Geschäfte für Manufaktur- und Galanteriewaren gehabt. Hier war auch die Fotografenwerkstatt von Otīlija Sproģe (nach der Heirat – Plepe).

Heute steht hier ein in der Sowjetzeit gebautes Wohnhaus.

Das Baujahr des Hauses Nr.10 ist nicht bekannt. Bekannt ist, dass es hier in der zweiten Hälfte des 18. Jh. die zweite der bekannten beiden Apotheken in Hasenpoth gab. Sie gehörte dem Apotheker und Bürgermeister Johannes Linde. Von ihm übernahm sie 1788 oder 1790 sein Schwiegersohn, der Apotheker Konstantin Mauritius Wernich.

Von ihm kaufte der Apotheker Johann Friedrich Müller (1794-1829) die Apotheke im Jahr 1823 für 5. 000 Rubel. Und so wurde aus Wernichs Apotheke die Adler Apotheke.

1825 war hier neben der Apotheke auch das Galanteriewarengeschäft von Elias Peretz.

1829 erbte das Apothekenhaus Müllers Witwe, die es 1835 dem Apotheker Christoph Heinrich Schmidt (1787-1866) verkaufte.

Der letzte Eigentümer dieser Apotheke war der Provisor Otto Christian Hesse, der sie am 22. März 1857 für 2.500 Rubel kaufte und vier Tage später für 4000 Rubel dem Kaufmann Moses Bernitz verkaufte.

Damit endete die Zeit der Apotheken in diesem Haus.

1877 erbte dieses Haus der Kaufmann Adolf (Abraham) Bernitz. Er hatte in diesem Haus an der Marktstraße sein Manufaktur- und Galanteriewarengeschäft und einen Krug. Da waren auch die Bäckerei von Emma Markau, 1884 – das Manufaktur- und Galanteriewarengeschäft von Tewje Bordeil und die Bäckerei von Karl Kehrer. Anfang des 20. Jh. waren hier das Manufakturwarengeschäft von Gitte Bernitz, die Bäckerei von Ernst Waape und die Schusterwerkstatt von Schanno Michelsohn.

Das Stadtbaukomitee in Hasenpoth hat am 2. April 1897 Umbaupläne für dieses Haus bestätigt. Aber vermutlich wurden die Pläne nicht umgesetzt und wir sehen auf dem Foto von 1900 noch die Zustände wie zur Zeit der Apotheke. Davon zeugt auch die Feststellung des Stadtbaukomitees von 1910, dass das Hauptwohngebäude eine Gefahr für seine Einwohner darstellt und dass sie es deswegen verlassen sollen, um eine Grundsanierung durchzuführen.

1912 erbten Adolf Bernitzs Witwe Marianne und Sohn Schulem Alexander das Haus. Im Verzeichnis der Gebäude der Stadt Hasenpoth von 1915 wird der Zustand des Hauses als mittelmäßig charakterisiert.

1929 wurde Schulem Alexander Bernitz zum alleinigen Eigentümer dieses Grundstücks.

In den 1920er Jahren waren in dieser Adresse das Manufaktur-, Galanterie- und Modewarengeschäft von Paula Bundzeniece, das hier auch noch 1931 war, das Schuhgeschäft von J. Michelsohn, das Hut- und Blumengeschäft von Bettie Rolloff, der Kurzwarenladen von K. Weidemann, Manufakturwaren von Elisabeth Weidemann und das Friseurgeschäft von Ženija Arāja. In den Jahren 1929 und 1930 waren hier auch eine Zeit lang die Redaktion und Spedition der Wochenzeitung „Lējaskurzemes Ziņas“ (Niederkurländische Nachrichten). In den 1930er Jahren waren hier das Schuhgeschäft von Markus Glaser, das Hut- und Galanteriewarengeschäft von Bettie Rolloff, das Manufaktur- und Galanteriewarengeschäft von Beile Tilim und das Teehaus- und Süßwarengeschäft von Schore Nisezick und später Teestube- und Speisehaus von Anna Rožkalna.

Nach Informationen aus dem Jahr 1933 sollen in diesem Gebäude 13 Wohnungen – 14 Zimmer, 3 Küchen, 4 Geschäfts-, 2 Werkstatt- und 3 Wirtschaftsräume gewesen sein.

 

 

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